Leben

  • Eva Zippel wurde am 30. April 1925 in Stuttgart als Tochter des Feinmechanikers Waldemar Zippel (1891–1965) und dessen Ehefrau Emilie Zippel geb. Dohl (1891–1965) geboren. Evas ältere Schwester Herta Poddine geb. Zippel (1921–1986) war Malerin und Grafikerin.

Von links nach rechts: Eva Zippels Vater in seiner Werkstatt (1962), Porträt meiner Mutter und Porträt meiner Schwester von Eva Zippel (Birnenholz bzw. Terrakotta, beide 1949).

 

  • Von 1926 bis 1939 lebt sie mit ihrer Familie in der Nähe von Paris und schließt dort das Gymnasium mit der Mittleren Reife ab. Auf Grund des Kriegsausbruchs muss die Familie 1939 wieder nach Stuttgart zurückkehren. Dort besucht sie das Katharinenstift, wo sie 1943 das Abitur ablegt.
  • Eva Zippel wird zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und arbeitet sechs Monate in einer Filterfabrik in Stuttgart-Bad Cannstatt. Nach dem Flugangriff auf Pforzheim am 23. Februar 1945, der fast 18.000 Opfer fordert, wird sie zur Bergung der Leichen eingesetzt.

       Otto Baum, 1952.


  • Nach dem Krieg arbeitet sie als Französisch-Dolmetscherin in Tübingen, u. a. für Carlo Schmid.
  • Von 1946 bis 1952 studiert sie Bildhauerei an der neukonstituierten Stuttgarter Kunstakademie. Sie gehört mit Hans Dieter Bohnet, Bruno Knittel und Fritz Melis zu den ersten Studenten der Bildhauerklasse von Otto Baum.
  • Von 1952 bis 1975 arbeitet sie als freischaffende Bildhauerin in Stuttgart. In dieser Zeit entstehen über 40 Plastiken, Reliefs und Brunnen für öffentliche und private Auftraggeber, daneben zahlreiche freie plastische Werke und Zeichnungen.
  • Daneben entwirft und modelliert Eva Zippel für die Firma Schleich in Schwäbisch Gmünd bis 1975 das gesamte Programm an Tier- und Comic-Figuren sowie Werbefiguren und Maskottchen (außer Lizenzfiguren).
  • Von 1975 bis 1985 ist sie im Hochbauamt der Stadt Stuttgart für Kunst und Bauen und Denkmalpflege und als Farbberaterin für Neubauten und Bausanierung zuständig.
  • Seit 1985 betätigt sie sich wieder als freischaffende Bildhauerin. Es folgen Einzelausstellungen und die Teilnahme an Gruppenausstellungen.
  • Für das Winterhalbjahr 1988/1989 gewährt ihr das Land Baden-Württemberg ein Stipendium für einen Studienaufenthalt in der Cité Internationale des Arts in Paris.

     Pariser Skizze, 1989.


  • In Paris wird sie Mitglied der Association pour l'étude de la pensée de Simone Weil und nimmt ab 1989 an den jährlichen Kolloquien der Vereinigung teil. Ihr Vortrag Simone Weil et le beau. Propos d'artiste wird 1992 in Frankreich veröffentlicht.
  • 1995 erhält Eva Zippel den Elle-Hoffmann-Preis für ihr künstlerisches Gesamtwerk.
  • Eva Zippel starb am 25. Mai 2013 in Stuttgart. Sie ist auf dem Fangelsbachfriedhof begraben.