Anfänge

Im Jahr 1933 übernahm Friedrich Schleich (1900-1977) die Geschäftsführung der Clora GmbH für Atemschutzgeräte in Stuttgart. Er wurde Alleininhaber und verlegte 1934 den Firmensitz nach Schwäbisch Gmünd, wo die Firma Schleich noch heute ihren Sitz hat. Nach dem Krieg konnte Schleich die Produktion von Arbeitsschutzprodukten vorerst nicht fortsetzen. Er machte daher aus der Not eine Tugend und begründete die Spielzeugsparte seiner Firma.

Links: Jopo, wie er der Feder von Harry Steinbrecher entsprang.

Rechts: Jopo, wie ihn Friedrich Schleich zusammenbaute.

 

Am Anfang der Spielzeugentwicklung standen zwei Ideen. Die erste Idee stammt von Harry Steinbrecher, der 1946 das Strichmännchen Jopo erfand, das er zur Hauptfigur eines kleinen Bilderbuchs machte. Das Strichmännchen brachte Schleich auf den Gedanken, aus den dürftigen Materialresten (Draht und Samt), die seiner Firma nach dem Krieg verblieben waren, eine Spielzeugfigur zu entwickeln. Die erste Jopo-Figur bestand aus einer Drahtseele (Arme, Rumpf und Beine), die mit Samt umwickelt wurde. Für Füße, Kopf und Hütchen wählte er Holz als Werkstoff. Aus dieser Figur entwickelte Eva Zippel die erste Jopo-Biegefigur.

 

Links: Zeichnung der Spanndrahtform aus der Patentschrift von 1949.

Rechts: Jopo unbemalt, Abbildung aus dem Schleichkatalog von 1959.

 

Ab 1948 (Patentschrift DE 862 867) stellte Schleich Biegefiguren her, d. h. Männchen  oder Tierfiguren, bei denen ein Drahtgerippe mit einer gummiartigen Masse umgossen wurde. Im Jahr 1949 meldete Schleich ein spezielles Produktionsverfahren, das Spanndrahtverfahren, zum Patent an (Patentschrift DE 878 766), bei dem in eine zweiteilige Form mit gespannten Eisendrähten als Seele eine Kautschukmischung und später Kunststoff eingespritzt wurde.